Das Bundeskabinett hat eine einmalige Corona-Prämie für Beschäftigte in der Altenpflege beschlossen. Die Höhe beläuft sich auf bis zu 1.000 Euro.
Diese Summe steht Vollzeitbeschäftigten (mindestens 35 Wochenstunden) in der direkten Pflege und Betreuung zu. Aber auch andere Arbeitnehmer in der Pflegebranche sollen einen gestaffelten Anspruch auf die Prämie haben. Vorgesehen ist:
- Personen, die mindestens zu 25 Prozent in der direkten Pflege und Betreuung arbeiten: bis zu 1.000 Euro
- Auszubildende: bis zu 900 Euro
- Sonstige Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen: Bis zu 500 Euro
Der Pflegebonus kann sich noch erhöhen, wenn sich die Bundesländer und der Arbeitgeber beteiligen. Maximal haben Pflegekräfte dann 1.500 Euro zusätzlich zur Verfügung.
Zu den Begünstigten sollen auch Freiwilligendienstleistende, Leiharbeiter, Helfer im freiwilligen sozialen Jahr und Mitarbeiter in Servicegesellschaften zählen. Wie genau die Verteilung der Corona-Prämie ausfallen wird, ist als Entwurf zum „Zweiten Gesetzes zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ in der Beratung, bevor dieser final in den Bundestag geht.
Aber Achtung: Für den Pflegebonus werden die Krankenkassen und der Bund etwa eine Milliarde Euro ausgeben. Daran gibt es viel Kritik: warum kriegen nicht alle Menschen in systemrelevanten Gesundheitsberufen eine Prämie, warum nur die Altenpflege. Wie soll die Finanzierung laufen?
Zwei Drittel der Kosten sollen über die Pflegekasse finanziert werden. Was geschieht mit dem Rest? Führt die Prämie am Ende zu einem höheren Eigenanteil für Pflegebedürftige in Pflegeheimen, wäre dies genau die falsche Richtung.