Laut statistischem Landesamt waren im Januar 2013 in Baden-Württemberg noch knapp 82.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer in der Zeitarbeitsbranche beschäftigt, ca. 11.000 weniger als im vergleichbaren Vorjahresmonat und etwa 20.000 weniger als beim letzten Beschäftigungshöchststand dieser Branche im November 2011. Gemessen an den insgesamt rund 4,1 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Land beträgt der Anteil der Arbeitnehmer in der Zeitarbeitsbranche aktuell 2 Prozent.
Die Zeitarbeitsbranche gilt wegen ihres flexiblen Personaleinsatzes als Frühindikator für die Gesamtbeschäftigung. In Zeiten nachlassender konjunktureller Impulse reagiert zunächst die Zeitarbeitsbranche. In Baden-Württemberg wird dort bereits seit März 2012 Personal abgebaut. Im Januar 2013 gab es im Vergleich zum Vorjahresmonat in fast allen Bundesländern einen Rückgang der Beschäftigtenzahl in der Zeitarbeitsbranche. Baden-Württemberg war jedoch besonders stark vom Beschäftigungsabbau in der Zeitarbeitsbranche betroffen.
Die Zeitarbeitsbranche bietet grundsätzlich Personen mit ganz unterschiedlicher Qualifikation eine Beschäftigungsmöglichkeit. Gleichwohl haben in den letzten Jahren Arbeitnehmer ohne Ausbildung im besonderen Maße vom Beschäftigungsboom in der Branche profitiert. Insgesamt hatte sich in den Hochkonjunkturjahren 2010 und 2011 die Zahl der Beschäftigten ohne Ausbildung in der Zeitarbeitsbranche mehr als verdoppelt (+ 114 Prozent), während im selben Zeitraum ihre Zahl unter allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um knapp 2 Prozent zurückging. Im Zuge des seit März 2012 zu beobachtenden Stellenabbaus in der Zeitarbeitsbranche ist nun gerade diese Gruppe der Leiharbeitnehmer wieder verstärkt von Arbeitslosigkeit bedroht, was wiederum die Rekruiterungschancen deutlich auf dem Markt erhöht.
